Ab ins Grüne!
Eine Vielzahl von Rückzugsoasen haben die beteiligten Betriebe und Einrichtungen auch in diesem Jahr wieder im Heiligengeistviertel gestaltet. Auszubildende der Stadt Oldenburg, der Botanische Garten, das Diakonie-Projekt Querbeet und der Gartenbaubetrieb Ramien präsentieren vier ganz unterschiedliche Gartenkonzepte, die aber eins gemein haben: Sie wecken die Lust auf Garten.
Also genießen Sie die kleinen Rückzugsorte vom Alltagstrubel links und rechts der Heiligengeiststraße, lassen Sie sich inspirieren, und planen Sie gedanklich schon einmal Ihren neuen Garten…
Bauerngarten
Ein Bauerngarten erfüllt viele Wünsche auf einmal: gesundes Obst und Gemüse, Stauden mit ihrer Blütenpracht, romantische Rosen und duftende Kräuter. Die Auszubildenden des Fachdienstes Stadtgrün – Pflege und Neubau der Stadt Oldenburg sprechen mit der Gestaltung der Anlage nicht nur Ihren Geruchssinn an: Es gibt auch für das Auge viel zu entdecken!
Treten Sie ein durch den Rosenbogen in die kunterbunte Artenvielfalt! Der kreuzförmige Weg führt Sie zwischen einem Gemüse- und einem mit Kräutern bepflanzten Hochbeet vorbei. Melisse, Minze und Salbei, Rosmarin und Lavendel sorgen für ein Geruchserlebnis!
Die Bank schon fest im Blick, fesseln das Staudenbeet mit dem Wildapfelbaum in der Mitte und das im Halbrund angeordnete Rosenbeet noch Ihre Aufmerksamkeit, bevor Sie sich für eine kleine Pause mit Blick auf den bunten Bauerngarten niederlassen und eine kleine Auszeit inmitten der bunten Pflanzenvielfalt genießen können.
Bienenweide & schöner Schein
Das Thema Insektensterben ist derzeit in aller Munde – und jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen, dass sich die Insektenvielfalt nicht weiter dezimiert, sondern sich die für den Fortbestand der Pflanzen- und Tierwelt essentiellen Nützlinge weiter in unseren heimischen Gärten tummeln. In seinen vier Abschnitten zeigt dieser Stadtgarten, welche Pflanzen den Tisch für Insekten reich decken und welche nur schön anzusehen, aber nicht nahrhaft sind.
Einem sterilen Steinbeet mit pflegeleichtem Buchsbaum steht die „Bienenweide“ gegenüber, eine kräuterreiche Blumenwiese: Lichtnelken, Korn- und Flockenblumen, verschiedene Malven- und Kleesorten sowie Königskerze sind nur einige der hier gezeigten Sorten, aber auch Nutzpflanzen wie Dill, Borretsch, Ringelblume, Koriander und Buchweizen, die ebenfalls für den Bienenschutz gut geeignet sind. Alle Arten sind so gewählt, dass sie über das Jahr verstreut blühen und keine Blühpausen entstehen.
Der hintere Teil des Gartens besteht aus einem Spiegelbeet: Hier stehen schöne, aber durch Überzüchtung ungeeignete Pflanzensorten solchen Sorten derselben oder einer nah verwandten Art direkt gegenüber, die auch schön sind, aber die für Insekten geeigneten Eigenschaften noch aufweisen. Das sind z.B. Sorten von Rittersporn, Pfingstrose, Mädesüß, Stockrose, Pechnelke, Taglilie, Rosen, Dahlien, Lavendel und Hortensie. Gleichzeitig sind aber auch solche ungeeigneten Arten zu sehen, zu denen es keinen nektarreichen Spiegelpartner gibt, z.B. Fuchsien, Phlox und Pelargonien.
Dieser Garten zeigt auf eindrucksvolle Weise: Insektenschutz und ein attraktiver Garten schließen einander nicht aus – mit etwas Recherche und der richtigen Planung lässt sich beides problemlos miteinander vereinbaren!
Wohnzimmer im Grünen
Das niedrigschwellige Gartenprojekt Querbeet der Diakonie bietet seit fünf Jahren suchtkranken Menschen in prekären Wohnverhältnissen im Rahmen eines gemeinsam errichteten Gartens im Kleingartenverein Haarentor e.V. die Chance, eine feste Tagesstruktur in ihr Leben zurückzubringen. Bis zu 30 Teilnehmer pflegen und bewirtschaften das Grundstück, unterstützt von einer Sozialarbeiterin und zwei Handwerkern.
Querbeet bietet eine Atmosphäre von Wertschätzung und Respekt, das Gefühl von Zugehörigkeit zu einer Gruppe und die Möglichkeit für vertrauensvolle Beziehungen miteinander. Die alleinige Fixierung auf die Sucht wird durch die Befriedigung des menschlichen Bedürfnisses nach Anerkennung aufgebrochen. Daraus können sich ein Wunsch nach Weiterentwicklung und Neuorientierung sowie eine Motivation zur Abstinenz entwickeln.
Ein Team von vier Teilnehmern hat sich im Besonderen als hauptverantwortlich für die Umsetzung des Projektes bereit erklärt und damit ein hohes Maß an Verlässlichkeit zugesagt. Alle Teilnehmer gemeinsam freuen sich über die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und der Stadt Oldenburg für die Unterstützung des Projekts zu danken.
Das „Wohnzimmer im Grünen“ symbolisiert einen Ort, in dem Aktivität und Entspannung gleichsam möglich sind; es lädt zum Verweilen und Genießen ein. Ein „Sofa“ aus alten Paletten, ein Tisch aus Baumscheiben, ein „Blumentopf“-Hochbeet mit Borretsch, Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Mittagsblumen sowie der „Teppich“ aus Holzschnitzeln richten das „Zimmer“ ein. Abgerundet wird der Garten an allen vier Ecken von Windrädern aus alten Fahrrädern. Die farbliche Gestaltung in Blautönen drückt eine gewisse Leichtigkeit, Gelassenheit und Sehnsucht nach der Ferne aus und bildet gleichzeitig einen idealen Hintergrund für die Farbpracht der Pflanzen im Hochbeet.
Nehmen Sie Platz und legen Sie die Füße hoch – im Wohnzimmer im Grünen!
Rosige Aussichten
Die Rose ist seit Jahrhunderten eine der beliebtesten und auch facettenreichsten Gartenblumen der Welt und hat mit dem Rosengarten einen Gartenstil geprägt, der für seine Vielseitigkeit geliebt wird. Genießen Sie den vollkommenen Duft der Blume, die für viele zum Ausdruck wahrer Liebe geworden ist! Die Garten- und Landschaftsbauer von Udo Ramien Garten- und Landschaftsbau zeigen Ihnen hier ihre Interpretation eines Rosengartens.
Gefüllte Blüten in feinen Pastelltönen verbreiten nostalgischen Charme und einen unbeschreiblichen Duft. Begeben Sie sich auf eine Reise durch den aus Rosen geformten Bogen, der Sie einlädt, in die malerische Welt der Rose abzutauchen. Eine in den Garten integrierte Bank steht jedermann zum Verweilen zur Verfügung. Nicht nur frisch Verliebte genießen hier die romantische Atmosphäre! Jung und Alt sind herzlich eingeladen, nach einem ausgiebigen Stadtbummel eine Pause in der idyllisch gestalteten Anlage einzulegen. Die Zärtlichkeit der Pflanzen durchbricht der im Stadtgarten verbaute Mühlstein, welcher inmitten der Rosenbeete seinen Platz gefunden hat. Er rundet stimmig das nostalgische Landhausflair inmitten der lebendigen Stadt ab.